Besucherzählung
Wozu sollten nicht nur die Entleihenden, sondern auch die Besuchenden gezählt werden?
Die Bücherei ist ein lebendiger Ort, der nicht nur dafür gedacht ist, Medien zu entleihen, sondern auch zum sozialen Austausch in der Gemeinde beiträgt. Viele Menschen nehmen diesen Ort als Treffpunkt wahr, an dem sie sich gerne aufhalten und schätzen die behagliche Atmosphäre, um direkt vor Ort ihren Informationsdurst zu stillen, indem sie in der Bücherei Zeitschriften oder Büchern lesen.
Nur das Erfassen der Personen, die tatsächlich etwas in Ihrer Büchereien entleihen, würde deshalb ein verfälschtes Bild über ihre Nutzung und Bedeutung entstehen lassen. Denn die Zahl der Besuchenden liegt meist weit über der Zahl der Entleihenden.
Außerdem: Auch wenn sich der Wert einer kulturellen Einrichtung nicht anhand von Zahlen ablesen lässt, müssen sich Büchereien oftmals vor Ihrem Träger rechtfertigen und ihre Daseinsberechtigung unter Beweis stellen – gerade beim Vergleich mit anderen Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Hierfür ist es besonders wichtig aufzuzeigen, wie stark Ihre Bücherei frequentiert wird.
Aus diesem Grund: Zählen Sie Ihre Besuchenden!
Wer zählt alles zu den Besuchenden?
Jede Person, die die Bücherei während und außerhalb der Öffnungszeit betritt, unabhängig davon, auf welche Art die Bücherei im Anschluss genutzt wird (Ausleihe, Lesen, Durchstöbern der Regale, Austausch mit Mitarbeitenden oder anderen Lesenden, Besuch von Veranstaltungen etc.).
Wie zähle ich Besuchende?
- Lichtschranken mit Zählwerk
Diese Geräte werden am Eingangsbereich der Bücherei installiert und zählen automatisch jede Person, die die Bücherei betritt und verlässt.
Nach jedem Öffnungstag oder nach jeder Veranstaltung außerhalb der Öffnungszeit kann der Zähler an der Schranke abgelesen werden. Der Zählerstand muss im Anschluss durch zwei geteilt (das Verlassen der Bücherei wird ebenfalls mitgezählt) und zurückgestellt werden.
Der Vorteil ist, dass für Sie als Mitarbeitende keine zusätzliche Arbeit entsteht, die gerade bei hohen Besucherandrang gerne vernachlässigt wird. Der Nachteil sind die recht hohen Anschaffungskosten.
- Manuelle Zählung
Hier muss der Mitarbeitende selbst aktiv die eintretenden Besuchenden zählen, als Hilfsmittel kommen oft Strichlisten, Murmelgläser oder Hand-Klick-Zähler zum Einsatz. Das Ergebnis wird am Ende des Tages in BVS über den Tagesabschluss oder in die händisch geführte Besucher-Statistik eingetragen.
- Stichprobenerhebung
Hierfür wird pro Quartal während möglichst repräsentativen Ausleihwochen alle Besuchende gezählt und im Anschluss für das gesamte Jahr hochgerechnet.
Dabei gehen Sie wie folgt vor:
(x/y)*z+k=A
x : Summe der Besuchenden während Stichprobenerhebung
y : Anzahl der Öffnungstage während Stichprobenerhebung
z : tatsächliche Öffnungstage im Berichtsjahr
k : Veranstaltungsteilnehmende außerhalb der Öffnungszeiten
A : Zahl der Besuchenden im Berichtsjahr